Montag, 7. Mai 2018

Impfkampagne des Senats geht an Zielgruppe vorbei


Seit 15 Jahren gibt es jährliche Öffentlichkeitskampagnen für Grippeschutzimpfungen, doch die Zahl derjenigen, die sich impfen lässt, ist seit 2010 deutlich zurückgegangen. Waren es im Jahr 2012 noch 71 Prozent der Menschen über 60 Jahren, die sich gegen Grippe impfen ließen, waren es im Jahr 2017 nur noch 68,3 Prozent – und das Jahr 2017 war kein Ausreißer in den Zahlen. In den letzten 5 Jahren haben die Zahlen kontinuierlich abgenommen, wie unsere Schriftliche Kleine Anfrage an den Senat deutlich zeigt. (Drs. 21/12602 )
Das ist ein Zeichen dafür, dass die Kampagnen des Senats an der Zielgruppe – Menschen über 60 Jahre – vorbeigehen. Gleichzeitig steigt die Zahl der Influenza-Infizierungen an.
Auch wenn es bei Grippe zum Teil drastische Schwankungen gibt, zeigt der Trend im Infekt-Info deutlich in Richtung höherer Infektionszahlen.
Allein in den ersten 14 Wochen dieses Jahres waren es 7.850 Fälle und damit mehr als in den Jahren 2016 und 2017 zusammen.
Anstatt nur in U- und S-Bahnen zu plakatieren, sollte die Gesundheitsbehörde dort Aufklärungsarbeit leisten, wo sich Menschen, für die eine Erkrankung besonders bedrohlich wäre, tatsächlich aufhalten. Älteren Menschen sind beispielsweise in Verbänden und Vereinen oder Seniorentreffs aktiv. So könnte diese Zielgruppe viel effektiver erreicht werden.

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